Mit einem Van durch Irland? Das hörte sich unglaublich gut an. Morgens zwischen grünen Wiesen oder am Meer aufwachen, was kann es schöneres geben? Und was soll ich sagen? Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Wildcamping ist in Irland zwar nicht offiziell erlaubt, wird aber geduldet. Insgesamt haben wir lediglich 3 mal auf offiziellen Campingplätzen übernachtet. Dies lag zum einen an der begrenzten Ausstattung unseres Mietcampers (Duschen bitte!) und auch an der Tatsache dass es in Irland kaum öffentliche Mülleimer gibt. Alle unsere Stellplätze haben wir übrigens mit der Park4Night App (für iOS und Android) gefunden.
Solltet Ihr auch eine Tour über die Insel planen sind die folgenden Stellplätze vielleicht ein guter Tipp. Solltet Ihr selbst welche kennen würde ich mich freuen wenn Ihr sie in die Kommentare schreiben würdet, denn wir waren sicher nicht das letzte mal in diesem wunderschönen Land.
Inch Beach – County Cork
Eigentlich eine Notlösung da wir nicht in Cork direkt übernachten wollten und es für eine Weiterfahrt schon zu spät war. Und dann begrüsste uns dieser Anblick. Wir wussten sofort, dass wir hier richtig waren. Sofort heißt hier nach einer Fahrt über immer enger werdende aber immer asphaltierte kleine Strasse. Der kleine Strand war praktisch menschenleer. Bis ein Mann kam und die Seite eines weiteren Fahrzeuges öffnete und sich dieses als Surfer Café entpuppte. Erst freuten wir uns, dass er extra für uns öffnet aber nach Sonnenuntergang kamen doch ein paar Menschen die sich zum Moonshine Surfing trafen. Diese störten aber nicht weiter und die Aussicht war einfach grandios.
Sanitäre Einrichtungen oder ähnliches suchte man hier wie auf allen anderen hier vorgestellten Orten allerdings umsonst. Dafür können dort bequem mehrere Camper stehen.
Blackwater Bridge – Ring of Kerry
Diesen Stellplatz erreichten wir nachdem wir Cork County und den wunderschönen Killarney National Park hinter uns gelassen hatten. Eigentlich wollten wir dort übernachten aber wie wir später herausfanden, ist das einer der wenigen Orte wo die Iren dass dann doch nicht möchten (Hallo, freundlicher Ranger). Also fuhren wir weiter über Molls Gap in Richtung Ring of Kerry. Kurz hinter Blackwater Bridge zeigte uns die App nämlich einen Parkplatz an. Zuviel versprachen wir uns nicht davon. Schließlich befand sich der Platz direkt an der Hauptverkehrsstraße. Unsere Sorgen waren unbegründet. Zumindest in unserem Reisezeitraum Ende September war hier nach 18:00 fast nichts mehr los. Die Schiebetür haben wir Richtung Meer geparkt und so hatten wir einen abgeschlossenen Platz direkt hinter dem Camper
Von hier führte dann auch ein kleiner Weg runter an den Strand, dem eine winzige Insel vorgelagert war. Am nächsten Tag sahen wir dann auch dass diese bei Ebbe bequem zu Fuß zu erreichbar ist. Zuvor befand sich ein ca. 4 Meter breiter Wasserarm dazwischen. Die Aussicht von der Insel ist seit Monaten mein Hintergundbild.
Ein paar Kilometer weiter westlich befindet sich der kleine Ort Sneem wo man Vorräte auffüllen und evtl. Reparaturen durchführen (also so wie wir) kann.
Muckross – Killarney
Eigentlich waren wir am Killarney National Park schon vorbei. Aber da Freunde ebenfalls in Irland unterwegs waren entschlossen wir uns spontan zu einem Treffen. Nachdem wir dem Ring of Kerry komplett umrundet hatten, war ein Abstecher nach Killarney nur ein kleiner Umweg. Zunächst hatten wir einen Stellplatz in einem Waldstück in der Nähe des Torc Waterfall. Dort wurden wir aber recht schnell von einem sehr freundlichen Park-Ranger gebeten einen anderen Ort zu suchen.
Der nächste Platz laut Park4Night war ein Parkplatz an einer namenlosen Strasse. Wer sie sucht: Sie geht von der Mangerton Road ab.
Als wir ankamen war es schon dunkel und so gaben wir uns damit zufrieden einen Platz für die Nacht zu haben von dem wir hoffentlich nicht vertrieben werden. Dafür war er wohl auch zu abgelegen. Nach einer eisigen Nacht bot sich uns allerdings dieser Anblick oben. Mit einem heißen Tee ließ sich die Kälte ertragen und wir konnten die Aussicht genießen. Der Sonnenaufgang über Clonkeen Hill und die Wolkendecke unten im Tal entschädigte für alles. Auch für das etwas zu touristische Killarney.
Turlough Hill – Wicklow Gap
Ehrlich gesagt war das nicht die ruhigste Nacht. Der Parkplatz direkt am Wicklow Gap wurde während unseres Aufenthaltes von einem Sturm heimgesucht der unseren kleinen Camper ordentlich durchschüttelte. Warum wir es trotzdem dort mochten? Weil es dazu gehörte und weil das Gebiet um Wicklow tatsächlich (auch von uns) zu wenig gewürdigt wurde. Eine wunderschöne Gegend zum Wandern mit tollen Landschaften. Direkt neben dem Parkplatz befindet sich ein Aussichtspunkt und etwas Abseits zwei Seen.
Den Stellplatz haben wir uns für diese Nacht übrigens mit einem Paar aus Berlin in ihrem alten Feuerwehr-Bus geteilt. Leider konnten wir wegen des Sturm das Auto kaum verlassen und ausführlicher mit ihnen sprechen. Vielleicht nächstes mal…
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